Cannabis Anbau Grundlagen: Starte dein Grow-Projekt

Inhaltsverzeichnis

Optimale Wachstumsbedingungen schaffen: Licht, Temperatur und Luftfeuchtigkeit

Für einen erfolgreichen Cannabis-Anbau ist es entscheidend, optimale Wachstumsbedingungen zu schaffen. Die drei Hauptfaktoren, die es zu berücksichtigen gilt, sind Licht, Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Eine sorgfältige Kontrolle dieser Umweltbedingungen kann zu gesünderen Pflanzen und höheren Erträgen führen.

Licht - Die Energiequelle für Cannabis

Licht ist der wichtigste Faktor für das Wachstum von Cannabis-Pflanzen. Für den Indoor-Anbau sind 400-600 Watt pro Quadratmeter notwendig, um ein gesundes Wachstum zu gewährleisten [1]. Die Lichtintensität sollte während des vegetativen Wachstums schrittweise von etwa 200 PPFD auf 400-600 PPFD erhöht werden [2].

Für photoperiodische Cannabis-Sorten ist ein Lichtrhythmus von 18 Stunden Licht und 6 Stunden Dunkelheit während der Wachstumsphase optimal. In der Blütephase wird auf einen 12/12-Rhythmus umgestellt, um die Blütenbildung zu induzieren.

Temperatur - Der Schlüssel zur Stoffwechselregulation

Die ideale Temperatur für Cannabis-Pflanzen variiert je nach Wachstumsphase:

  • Keimung: 20-25°C
  • Vegetative Phase: 20-30°C
  • Blütephase: 18-26°C

Es ist wichtig, Temperaturschwankungen zu minimieren, da diese Stress für die Pflanzen bedeuten können. Nachts sollte die Temperatur um 5-10°C abgesenkt werden, um den natürlichen Rhythmus der Pflanze zu simulieren.

Luftfeuchtigkeit - Balance für optimales Wachstum

Die relative Luftfeuchtigkeit (rF) spielt eine entscheidende Rolle für die Gesundheit und das Wachstum von Cannabis-Pflanzen. Die optimale Luftfeuchtigkeit variiert je nach Wachstumsphase:

Wachstumsphase Optimale Luftfeuchtigkeit
Keimung 70-90% rF
Vegetative Phase 50-70% rF
Frühe Blütephase 40-50% rF
Späte Blütephase 30-40% rF

Eine zu hohe Luftfeuchtigkeit in der späten Blütephase kann zu Schimmelbildung führen, während eine zu niedrige Luftfeuchtigkeit die Nährstoffaufnahme beeinträchtigen kann.

Luftzirkulation und CO2-Anreicherung

Eine gute Luftzirkulation ist essentiell, um Schimmelbildung zu verhindern und den Gasaustausch der Pflanzen zu fördern. Ventilatoren können eingesetzt werden, um eine konstante Luftbewegung zu gewährleisten.

Die Anreicherung der Luft mit CO2 kann das Wachstum und den Ertrag von Cannabis-Pflanzen signifikant steigern. Studien haben gezeigt, dass eine CO2-Konzentration von 1200-1500 ppm zu einer Ertragssteigerung von bis zu 20% führen kann [3].

Durch die sorgfältige Kontrolle und Optimierung dieser Umweltfaktoren können Grower die Grundlage für einen erfolgreichen Cannabis-Anbau schaffen. Es ist wichtig, die Pflanzen regelmäßig zu beobachten und die Bedingungen bei Bedarf anzupassen, um optimale Ergebnisse zu erzielen.

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Nährstoffe und Substrate: Die richtige Ernährung für Cannabis-Pflanzen

Eine ausgewogene Ernährung ist für das optimale Wachstum und die Entwicklung von Cannabis-Pflanzen unerlässlich. Die Wahl des richtigen Substrats und die Bereitstellung der notwendigen Nährstoffe sind entscheidende Faktoren für einen erfolgreichen Anbau.

Substrate für den Cannabis-Anbau

Das Substrat dient als Wachstumsmedium und sollte folgende Eigenschaften aufweisen:

  • Gute Wasserspeicherkapazität
  • Ausreichende Drainage
  • Optimale Belüftung der Wurzeln
  • pH-Wert zwischen 6,0 und 6,5

Gängige Substrate für den Cannabis-Anbau sind:

  1. Erde: Eine Mischung aus Torf, Perlite und Kompost bietet eine gute Grundlage.
  2. Kokos: Ein nachhaltiges Medium mit exzellenter Wasserspeicherkapazität.
  3. Hydrokultur: Ermöglicht präzise Nährstoffkontrolle, erfordert jedoch mehr Erfahrung.

Essentielle Nährstoffe für Cannabis

Cannabis-Pflanzen benötigen eine Vielzahl von Makro- und Mikronährstoffen für ein gesundes Wachstum. Die wichtigsten Makronährstoffe sind:

Nährstoff Funktion
Stickstoff (N) Fördert Blattentwicklung und vegetatives Wachstum
Phosphor (P) Unterstützt Wurzelwachstum und Blütenbildung
Kalium (K) Stärkt die Pflanze und verbessert die Stresstoleranz

Mikronährstoffe wie Eisen, Mangan, Zink und Bor sind ebenfalls wichtig, werden aber in geringeren Mengen benötigt [4].

Nährstoffbedarf in verschiedenen Wachstumsphasen

Der Nährstoffbedarf von Cannabis-Pflanzen ändert sich im Laufe ihres Lebenszyklus:

  • Vegetative Phase: Hoher Bedarf an Stickstoff für Blatt- und Stängelwachstum
  • Übergang zur Blüte: Ausgewogenes NPK-Verhältnis
  • Blütephase: Erhöhter Bedarf an Phosphor und Kalium für Blütenentwicklung

Es ist wichtig, die Nährstoffzufuhr entsprechend anzupassen, um Mangelerscheinungen oder Überdüngung zu vermeiden.

Organische vs. mineralische Dünger

Beim Cannabis-Anbau können sowohl organische als auch mineralische Dünger verwendet werden:

  • Organische Dünger: Langsame Freisetzung, verbessern die Bodenstruktur, fördern Mikroorganismen
  • Mineralische Dünger: Schnelle Verfügbarkeit, präzise Dosierung, ideal für Hydrokultur

Die Wahl hängt von der Anbaumethode, persönlichen Präferenzen und Umweltaspekten ab.

pH-Wert und Nährstoffaufnahme

Der pH-Wert des Substrats beeinflusst maßgeblich die Verfügbarkeit von Nährstoffen. Für Cannabis-Pflanzen ist ein pH-Wert zwischen 6,0 und 6,5 in Erde und 5,5 bis 6,0 in Hydrokultur optimal [5]. Regelmäßige pH-Messungen und gegebenenfalls Anpassungen sind wichtig für eine optimale Nährstoffaufnahme.

Nährstoffmanagement und Fehlerbehebung

Ein erfolgreiches Nährstoffmanagement erfordert regelmäßige Beobachtung der Pflanzen. Typische Anzeichen für Nährstoffprobleme sind:

  • Verfärbungen der Blätter
  • Verformungen oder Nekrosen
  • Wachstumsstörungen

Bei Anzeichen von Nährstoffmangel oder -überschuss sollten Grower die Dosierung anpassen und gegebenenfalls den pH-Wert korrigieren.

Eine ausgewogene Ernährung ist der Schlüssel zu gesunden, ertragreichen Cannabis-Pflanzen. Durch sorgfältige Auswahl des Substrats, angepasste Nährstoffversorgung und regelmäßige Überwachung können Grower optimale Bedingungen für ihre Pflanzen schaffen und potenzielle Probleme frühzeitig erkennen und beheben.

Von der Keimung bis zur Ernte: Phasen des Cannabis-Wachstums

Der Lebenszyklus einer Cannabis-Pflanze lässt sich in mehrere distinkte Phasen unterteilen. Jede Phase erfordert spezifische Pflege und Aufmerksamkeit, um optimale Ergebnisse zu erzielen. Dieser Abschnitt bietet einen detaillierten Überblick über die verschiedenen Wachstumsstadien und die jeweiligen Anforderungen.

1. Keimungsphase

Die Keimung ist der erste Schritt im Leben einer Cannabis-Pflanze. Dieser Prozess dauert typischerweise 2-10 Tage, kann aber in manchen Fällen bis zu 2 Wochen in Anspruch nehmen [2]. Für eine erfolgreiche Keimung sind folgende Bedingungen optimal:

  • Temperatur: 20-25°C
  • Luftfeuchtigkeit: 70-90%
  • Licht: Gedämpftes Licht oder Dunkelheit

Es gibt verschiedene Methoden zur Keimung, darunter die Verwendung von feuchtem Küchenpapier oder spezielle Keimmedien. Sobald die Wurzel sichtbar ist und eine Länge von etwa 1-2 cm erreicht hat, kann der Keimling in das Wachstumsmedium gepflanzt werden.

2. Sämlingsstadium

Das Sämlingsstadium beginnt, wenn die ersten echten Blätter erscheinen und dauert etwa 2-3 Wochen. In dieser Phase ist die Pflanze besonders empfindlich und benötigt besondere Aufmerksamkeit:

  • Licht: Moderate Intensität, 18 Stunden pro Tag
  • Luftfeuchtigkeit: 60-70%
  • Bewässerung: Sparsam, um Staunässe zu vermeiden
  • Nährstoffe: Sehr geringe Dosierung oder nur Wasser

3. Vegetative Phase

Die vegetative Phase ist durch schnelles Wachstum und die Entwicklung von Blättern und Stängeln gekennzeichnet. Sie kann je nach gewünschter Pflanzengröße und Anbaumethode 3-16 Wochen dauern. Wichtige Aspekte in dieser Phase sind:

  • Licht: Hohe Intensität, 18-24 Stunden pro Tag
  • Temperatur: 20-30°C
  • Luftfeuchtigkeit: 50-70%
  • Nährstoffe: Erhöhter Stickstoffbedarf für Blatt- und Stängelwachstum

In dieser Phase können Techniken wie Topping oder LST (Low Stress Training) angewendet werden, um die Pflanzenstruktur zu optimieren und den Ertrag zu steigern.

4. Vorblütephase

Die Vorblütephase markiert den Übergang von der vegetativen Phase zur Blüte. Sie dauert etwa 1-2 Wochen und ist durch folgende Merkmale gekennzeichnet:

  • Geschlechtsbestimmung: Erste Anzeichen männlicher oder weiblicher Blüten
  • Streckungswachstum: Schnelles Höhenwachstum
  • Nährstoffbedarf: Ausgewogenes NPK-Verhältnis

In dieser Phase ist es wichtig, männliche Pflanzen zu identifizieren und zu entfernen, um eine ungewollte Bestäubung zu verhindern.

5. Blütephase

Die Blütephase ist der Höhepunkt des Cannabis-Wachstumszyklus. Sie dauert bei photoperiodischen Sorten typischerweise 7-14 Wochen [2]. Während dieser Phase bilden sich die begehrten Blüten und Trichome. Wichtige Aspekte sind:

  • Licht: 12 Stunden Licht, 12 Stunden Dunkelheit
  • Temperatur: 18-26°C
  • Luftfeuchtigkeit: Abnehmend von 50% auf 30-40% in der späten Blüte
  • Nährstoffe: Erhöhter Bedarf an Phosphor und Kalium

Die genaue Dauer der Blütephase hängt von der Sorte ab. Indica-dominante Sorten tendieren zu kürzeren Blütezeiten als Sativa-dominante Sorten.

6. Reifung und Ernte

Die letzten Wochen vor der Ernte sind entscheidend für die Qualität des Endprodukts. Anzeichen für die Erntereife sind:

  • Verfärbung der Trichome von klar zu milchig und schließlich bernsteinfarben
  • Verdickung und Verhärtung der Blüten
  • Absterben der Blätter

Der optimale Erntezeitpunkt hängt von der gewünschten Wirkung ab und erfordert sorgfältige Beobachtung.

7. Trocknung und Aushärtung

Nach der Ernte folgt der wichtige Prozess der Trocknung und Aushärtung. Dieser Schritt ist entscheidend für die Qualität des Endprodukts:

  • Trocknung: Etwa 1 Woche bei 15-21°C und 50-60% Luftfeuchtigkeit
  • Aushärtung: Mindestens 2 Wochen in luftdichten Behältern [1]

Während der Aushärtung werden die Behälter regelmäßig geöffnet, um Feuchtigkeit entweichen zu lassen und Schimmelbildung zu verhindern.

Das Verständnis und die sorgfältige Beachtung jeder Wachstumsphase sind entscheidend für den Erfolg beim Cannabis-Anbau. Durch die Anpassung der Umweltbedingungen und Pflegemaßnahmen an die jeweiligen Bedürfnisse der Pflanze können Grower gesunde, ertragreiche Pflanzen kultivieren und qualitativ hochwertige Blüten ernten.

Bewässerung und pH-Wert: Schlüssel zum Erfolg beim Cannabis-Anbau

Eine präzise Bewässerung und ein ausgewogener pH-Wert sind entscheidende Faktoren für ein gesundes Wachstum und optimale Erträge beim Cannabis-Anbau. Diese beiden Aspekte beeinflussen maßgeblich die Nährstoffaufnahme und das allgemeine Wohlbefinden der Pflanzen.

Bewässerungstechniken und -strategien

Die richtige Bewässerung ist eine Kunst, die Erfahrung und Aufmerksamkeit erfordert. Übergiessen kann zu Wurzelfäule führen, während Untergiessen Wachstumsstörungen verursacht. Hier einige bewährte Techniken:

  • Fingertestmethode: Stecken Sie einen Finger 2-3 cm tief in das Substrat. Gießen Sie nur, wenn es sich trocken anfühlt.
  • Gewichtsmethode: Heben Sie den Topf an. Leichte Töpfe deuten auf Wasserbedarf hin.
  • Automatisierte Systeme: Tropfbewässerung oder Ebbe-Flut-Systeme für präzise Wassergaben.

Der Wasserbedarf variiert je nach Wachstumsphase:

Phase Wasserbedarf
Keimling Gering, feuchtes Substrat
Vegetativ Moderat, regelmäßige Gaben
Blüte Hoch, aber weniger frequent

Wasserqualität und Aufbereitung

Die Qualität des Gießwassers ist oft unterschätzt, aber entscheidend für gesunde Pflanzen. Leitungswasser kann Chlor, Fluorid oder andere Schadstoffe enthalten, die das Pflanzenwachstum beeinträchtigen können. Empfohlene Maßnahmen zur Wasseraufbereitung sind:

  • Filtern: Entfernt Schwebstoffe und einige gelöste Mineralien.
  • Umkehrosmose: Produziert sehr reines Wasser, erfordert aber Remineralisierung.
  • Stehenlassen: Lässt Chlor verdunsten (24-48 Stunden).

pH-Wert und seine Bedeutung

Der pH-Wert des Substrats und der Nährlösung beeinflusst direkt die Verfügbarkeit von Nährstoffen für die Pflanze. Für Cannabis-Pflanzen gelten folgende optimale pH-Bereiche:

  • Erde: 6,0-6,5
  • Hydrokultur: 5,5-6,0 [5]

Ein pH-Wert außerhalb dieser Bereiche kann zu Nährstoffmangel führen, selbst wenn ausreichend Nährstoffe vorhanden sind. Dies liegt daran, dass bestimmte Nährstoffe bei verschiedenen pH-Werten unterschiedlich gut aufgenommen werden können.

pH-Messung und -Anpassung

Regelmäßige pH-Messungen sind unerlässlich für einen erfolgreichen Anbau. Dazu eignen sich:

  • Digitale pH-Meter: Präzise, aber regelmäßige Kalibrierung erforderlich.
  • pH-Teststreifen: Kostengünstig, aber weniger genau.
  • Flüssige pH-Test-Kits: Gute Balance zwischen Genauigkeit und Kosten.

Zur Anpassung des pH-Werts können spezielle pH-Up und pH-Down Lösungen verwendet werden. Natürliche Alternativen sind:

  • Zitronensaft oder Essig zum Senken des pH-Werts
  • Backpulver zum Erhöhen des pH-Werts

Es ist wichtig, Änderungen schrittweise vorzunehmen und nach jeder Anpassung erneut zu messen.

Nährstoffaufnahme und pH-Wert

Der pH-Wert beeinflusst die Löslichkeit und damit die Verfügbarkeit verschiedener Nährstoffe:

  • Stickstoff: Gut verfügbar im pH-Bereich 6,0-7,0
  • Phosphor: Optimale Aufnahme bei pH 6,0-7,5
  • Kalium: Relativ stabil über einen breiten pH-Bereich
  • Mikronährstoffe: Oft besser verfügbar bei leicht saurem pH

Bewässerung in verschiedenen Anbausystemen

Die Bewässerungsstrategie variiert je nach Anbausystem:

  • Erde: Gießen, wenn das obere Drittel des Substrats trocken ist.
  • Kokos: Häufigere, aber kleinere Wassergaben aufgrund der guten Drainageeigenschaften.
  • Hydrokultur: Kontinuierliche oder regelmäßige Zirkulation der Nährlösung.

Probleme erkennen und beheben

Häufige Probleme im Zusammenhang mit Bewässerung und pH-Wert sind:

  • Übergiessen: Welke, gelbliche Blätter, langsames Wachstum
  • Untergiessen: Trockene, knusprige Blätter, hängende Pflanze
  • pH-Probleme: Verfärbungen, Nekrosen, gehemmtes Wachstum

Bei Anzeichen von Problemen sollten umgehend der Bewässerungsrhythmus und der pH-Wert überprüft und angepasst werden.

Eine sorgfältige Kontrolle der Bewässerung und des pH-Werts ist entscheidend für gesunde, produktive Cannabis-Pflanzen. Durch regelmäßige Überwachung und Anpassung dieser Faktoren können Grower optimale Bedingungen für ihre Pflanzen schaffen und potenzielle Probleme frühzeitig erkennen und beheben.

Schädlingsbekämpfung und Krankheitsprävention im Cannabis-Garten

Ein gesunder Cannabis-Garten erfordert wachsame Pflege und proaktive Maßnahmen zur Schädlingsbekämpfung und Krankheitsprävention. Dieser Abschnitt behandelt die häufigsten Bedrohungen für Cannabis-Pflanzen und bietet Strategien zu deren Vermeidung und Bekämpfung.

Häufige Schädlinge im Cannabis-Anbau

Cannabis-Pflanzen können von verschiedenen Schädlingen befallen werden. Zu den häufigsten gehören:

  • Spinnmilben
  • Blattläuse
  • Thripse
  • Weiße Fliegen
  • Raupen

Frühzeitiges Erkennen ist entscheidend für eine effektive Bekämpfung. Regelmäßige Inspektionen, insbesondere der Blattunterseiten, sind unerlässlich.

Biologische Schädlingsbekämpfung

Biologische Methoden sind oft umweltfreundlicher und sicherer für die Pflanze als chemische Alternativen. Einige effektive biologische Kontrollmethoden sind:

  • Nützlinge: Einsatz von Raubmilben gegen Spinnmilben oder Schlupfwespen gegen Blattläuse
  • Neem-Öl: Natürliches Insektizid und Fungizid
  • Pyrethrum: Aus Chrysanthemen gewonnenes Insektizid
  • Bacillus thuringiensis: Bakterium zur Bekämpfung von Raupen

Chemische Schädlingsbekämpfung

Chemische Mittel sollten nur als letzter Ausweg eingesetzt werden, da sie die Qualität der Ernte beeinträchtigen können. Wenn chemische Mittel unvermeidbar sind, sollten nur für Cannabis zugelassene Produkte verwendet und die Wartezeiten vor der Ernte strikt eingehalten werden.

Präventive Maßnahmen

Vorbeugung ist der Schlüssel zur Schädlings- und Krankheitskontrolle. Folgende Maßnahmen können helfen:

  • Hygiene: Regelmäßige Reinigung des Anbaubereichs
  • Quarantäne: Neue Pflanzen isolieren und beobachten
  • Luftzirkulation: Gute Belüftung reduziert Schimmelrisiko
  • Optimale Wachstumsbedingungen: Gesunde Pflanzen sind widerstandsfähiger

Häufige Krankheiten bei Cannabis

Cannabis-Pflanzen können von verschiedenen Krankheiten befallen werden, darunter:

  • Grauschimmel (Botrytis)
  • Echter Mehltau
  • Fusarium-Welke
  • Pythium (Wurzelfäule)

Die meisten dieser Krankheiten werden durch zu hohe Luftfeuchtigkeit und schlechte Belüftung begünstigt.

Krankheitsprävention und -behandlung

Zur Vorbeugung und Behandlung von Krankheiten können folgende Maßnahmen ergriffen werden:

  • Luftfeuchtigkeit kontrollieren: In der Blütephase unter 50% halten
  • Belüftung verbessern: Ventilatoren einsetzen
  • Befallene Pflanzenteile entfernen: Schnell und gründlich
  • Fungizide: Nur bei starkem Befall und mit Vorsicht einsetzen

Umweltmanagement zur Schädlings- und Krankheitskontrolle

Die Kontrolle der Umgebungsbedingungen ist entscheidend für die Prävention:

  • Temperatur: Konstant zwischen 20-28°C halten
  • Luftfeuchtigkeit: Je nach Wachstumsphase anpassen (40-60%)
  • Luftzirkulation: Stagnation vermeiden
  • Licht: Ausreichend, aber nicht übermäßig

Integrierter Pflanzenschutz (IPM)

Ein integrierter Ansatz kombiniert verschiedene Methoden:

  • Kulturelle Praktiken: Crop Rotation, Hygiene
  • Mechanische Kontrolle: Handentfernung von Schädlingen
  • Biologische Kontrolle: Nützlinge
  • Chemische Kontrolle: Als letztes Mittel

Nährstoffmanagement und Pflanzenstärkung

Gut ernährte Pflanzen sind widerstandsfähiger gegen Schädlinge und Krankheiten:

  • Ausgewogene Düngung: Überdüngung vermeiden
  • Silizium: Stärkt Zellwände
  • Mykorrhiza: Fördert Wurzelgesundheit

Erkennung und Diagnose von Problemen

Frühzeitiges Erkennen ist entscheidend. Achten Sie auf:

  • Verfärbungen oder Flecken auf Blättern
  • Ungewöhnliche Wuchsformen
  • Welke oder hängende Pflanzenteile
  • Sichtbare Insekten oder deren Spuren

Bei Unsicherheit können Fotos an Experten oder in spezialisierten Foren gepostet werden.

Rechtliche Aspekte der Schädlingsbekämpfung

Bei der Verwendung von Pflanzenschutzmitteln sind rechtliche Vorschriften zu beachten. In Deutschland gelten strenge Regelungen für den Einsatz von Pestiziden, insbesondere bei Pflanzen, die für den menschlichen Konsum bestimmt sind [6]. Es ist wichtig, sich über die aktuellen gesetzlichen Bestimmungen zu informieren und nur zugelassene Mittel zu verwenden.

Eine effektive Schädlingsbekämpfung und Krankheitsprävention erfordert einen ganzheitlichen Ansatz. Durch die Kombination von präventiven Maßnahmen, regelmäßiger Überwachung und gezielten Eingriffen können Cannabis-Züchter gesunde, ertragreiche Pflanzen kultivieren. Es ist wichtig, stets die am wenigsten invasiven Methoden zuerst anzuwenden und chemische Mittel nur als letzten Ausweg in Betracht zu ziehen.

  1. Royal Queen Seeds. "Der Cannabisanbau: Verständnis der Grundlagen". https://www.royalqueenseeds.de/content/41-allgemeine-informationen-ueber-den-cannabisanbau
  2. Dutch Passion. "Aufschlüsselung der Cannabis-Wachstumsstufen". https://dutch-passion.com/de/blog/aufschl%C3%BCsselung-der-cannabis-wachstumsstufen-n1015
  3. Bundesamt für Gesundheit (BAG). "Anbau von Cannabis für die wissenschaftliche Forschung". https://www.bag.admin.ch/dam/bag/en/dokumente/npp/cannabis/betm-pv-entwurf/bericht_empfehlungen_produktequalitaet_cannabis.pdf.download.pdf/bericht_empfehlungen_produktequalit%C3%A4t_cannabis.pdf
  4. MDR. "Privater Anbau von Hanf: Was ist legal und was sollte man beachten?". https://www.mdr.de/brisant/cannabis-anbau-100.html
  5. Bundesamt für Gesundheit (BAG). "Bericht zum ersten Teilauftrag: Empfehlungen für die Produktqualität von Cannabis". https://www.bag.admin.ch/dam/bag/en/dokumente/npp/cannabis/betm-pv-entwurf/bericht_empfehlungen_produktequalitaet_cannabis.pdf.download.pdf/bericht_empfehlungen_produktequalit%C3%A4t_cannabis.pdf
  6. Deutscher Bundestag, Wissenschaftliche Dienste. "Legislativer Rahmen für den Hanfanbau in Deutschland". https://www.bundestag.de/resource/blob/946278/a618f4a589ee696b1b79b93a8ee07c49/WD-5-020-23-pdf-data.pdf

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